Tausende Kolleg:innen aus dem Öffentlichen Dienst auf der Streikkundgebung für 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 500 Euro in Karlsruhe

Heute wurde der Öffentliche Dienst in Karlsruhe und im ver.di-Bezirk Mittelbaden/Nordschwarzwald bestreikt. Mit fünf Demonstrationszügen zogen heute die streikenden Kolleg:innen in Karlsruhe zum Marktplatz. Sie kamen vom Städtischen Klinikum und ViDia-Kliniken, Verkehrsbetrieben (Straßenbahnen oder Busse fahren nicht), städtischen KiTas, aus Verwaltung, Stadtreinigung, Müllabfuhr, Gartenbauamt, Forstamt, Sozial- und Jugendbehörde und -diensten, Bäderbetrieben, Stadtsparkasse usw. Ebenfalls waren 20 Busse mit Kolleg:innen aus dem gesamten Gebiet Mittelbaden/Nordschwarzwald dabei. Weitere 300 bis 400 sind als Streikposten vor Ort geblieben.

Die Kolleg:innen haben vor der nächsten Verhandlungsrunde noch einmal gezeigt: Sie stehen hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft. Viele Redner:innen betonten, dass gute Arbeit auch gut bezahlt werden muss, dass Personalnot mit mit schlechten Arbeitsbedingungen und unangemessener Bezahlung zusammenhängen.

Auf der Kundgebung forderte Christina Zacharias von der Streikleitung am Städtischen Klinikum, dass das Gesundheitswesen zurück in die Öffentliche Hand muss. Gesundheit ist keine Ware, die den kapitalistischen Profitinteressen unterworfen werden darf. Die Profite werden auf dem Rücken der Kolleg:innen und der Patienten gemacht. Die Pflege wird kaputtgespart. Damit muss Schluss sein!

Wie bei den allen Streiks und Aktionen in den letzten Wochen war und ist unser Platz als LINKE an der Seite der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Unsere Vision lautet: Wir streiten gegen Ausbeutung und Unsicherheit im Job – und  für gute Arbeitsbedingungen für alle. Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten sollten das Ziel der Politik sein. Die Löhne müssen für ein gutes Leben und eine Rente reichen, die den Lebensstandard im Alter sichert. Arbeit soll für alle Menschen sicher, unbefristet, sinnvoll und tariflich bezahlt sein. Egal ob sie im Blaumann oder im Pflegekittel, mit Wischmopp oder Laptop geleistet wird. Wir wollen eine Umverteilung des Reichtums in unserer Gesellschaft. Dies bedeutet: Heute sitzen 1 Prozent der Gesellschaft auf über mehr als 60 Prozent des Reichtums in Deutschland, das wollen wir uns zurück holen! Umfairteilen!

Aktuell kann das nur heißen:

Gute Arbeit für alle

  • Mindestlohn auf 13 Euro erhöhen
  • Sozialversicherung in jedem Arbeitsverhältnis
  • Leiharbeit in reguläre Jobs verwandeln
  • Arbeit, die zum Leben passt: Allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf um die 30 Stunden pro Woche mit Lohnausgleich
  • Betriebs- und Personalräte stärken