Löhne hoch für Verkäufer:innen!
Im Einzel- und Großhandel wollen die Arbeitgeber schon seit Monaten keinen gerechten Inflationsausgleich und anständige Lohnerhöhungen bieten. Von Beifall während der Pandemie und ein paar Brosamen kann aber niemand seine Miete zahlen und seine Familie ernähren. Deswegen streiken die Beschäftigten regelmäßig für ein anständiges Angebot. In Karlsruhe wurden Primark, HM, Kaufland und Ikea bestreikt. Verdi fordert im Einzelhandel 2,50 Euro mehr pro Stunde, keinen Lohn unter 13,50 Euro und für Azubis mindestens 200 Euro mehr im Monat. Im Groß- und Außenhandel werden 13 Prozent oder 425 Euro mehr gefordert. Verdi verweist auf die niedrigen Löhne in der Branche: So bekommt eine Verkäuferin mit 130 Stunden im Monat rund 2265 Euro brutto, ein Kommissionierer im Großhandel in Sachsen 2358 Euro.
Die Eigentümer der großen Handelsketten sind hingegen allesamt Multimillionäre! Dieter Schwarz, dem Lidl und Kaufland gehören, ist mit um die 40 Milliarden Euro an privatem Vermögen der zweitreichste Deutsche nach den BMW-Eigentümern. Der Albrecht-Clan, die Erben von ALDI Nord und Süd, belegt gleich mehrere Plätze unter den 10 reichsten Deutschen mit geschätzten 26 Milliarden und noch mal 18 Milliarden Euro Privatvermögen in den verschiedenen Zweigen der Familie. Der Eigentümer von Karstadt-Kaufhof, Rene Benko, ist der drittreichste Österreicher: Ihm gehören „nur“ 5 Milliarden Euro. Zur Erinnerung: Eine Milliarde Euro sind tausend Millionen Euro, eine unvorstellbar hohe Zahl.
Tarifverträge müssen endlich auf Antrag einer Gewerkschaft für allgemeinverbindlich erklärt werden. Die Konkurrenz auf dem Rücken der Beschäftigten muss aufhören!