Hiroshima und Nagasaki mahnen: Atomwaffen abschaffen! Kommt zur Mahnwache des Friedensbündnisses am 6. August um 17 Uhr, Kronenplatz!

Der 6. August 1945, an dem die erste Atombombe über Hiroshima gezündet wurde, markiert die eigentliche Zeitenwende. Der Philosoph Günther Anders bezeichnet den 6. August als „Tag Null“, der ein neues Zeitalter der Weltgeschichte eingeleitet habe: Durch die Entwicklung der Atombombe und die Bereitschaft, sie einzusetzen, habe der Mensch erstmals gezeigt, dass er alles Leben auf diesem Planeten auslöschen kann.

IPPNW: interaktive Weltkarte zum Einsatz von Atomwaffen

An diesem Tag vernichtete der Abwurf der ersten Atombombe die Stadt Hiroshima. Die Explosion verursachte einen riesigen Feuerball mit Temperaturen bis zu 4000° Celsius, gefolgt von einer ungeheuren Druckwelle. In der Nähe des Epizentrums verdampfte praktisch alles. Gewaltige Feuerstürme wurden entfacht. Große Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt,
zunächst als Gammastrahlung (Röntgenstrahlung), später als radioaktiver Niederschlag (Fallout), dem die Menschen schutzlos ausgeliefert waren. Die Stadt hatte sich in eine Hölle verwandelt: Überall Tote und Schwerverletzte. 45 000 Menschen waren am ersten Tag sofort tot. Hinzu kamen ca. 75 000 Verletzte, die ohne jede medizinische Hilfe durch die Stadt irrten. Auch 90% des ärztlichen und des Pflegepersonals waren getötet oder verletzt worden. Von den ursprünglich 45 Krankenhäusern waren nur noch 3 funktionsfähig. Die komplette Infrastruktur der Stadt war zusammengebrochen, fast alle Gebäude waren zerstört.
Am 9. August wurde eine weitere Atombombe über Nagasaki abgeworfen. Insgesamt wurden durch die Bomben 100 000 Menschen sofort getötet, vor allem Zivilisten, darunter viele Zwangsarbeiter. Bis Ende 1945 starben weitere 130 000 Menschen an ihren Verletzungen; in den Jahrzehnten danach gab es unzählige Opfer aufgrund der langfristigen Strahlenfolgen.
Diese humanitäre Katastrophe hat nicht zu der Einsicht geführt, dass solche Waffen nie wieder eingesetzt werden dürfen. Im Gegenteil, die Amerikaner zündeten zu Testzwecken bereits am 30. Juni 1946 auf dem Bikini-Atoll eine noch viel stärkere Bombe.

Nukleare Aufrüstung und Atomwaffentests
Im Anschluss wurden weitere Staaten zu Atommächten, die Sowjetunion, England, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel. Auch sie testeten ihre Bomben. Mehr als 2000 Atomwaffen wurden seither gezündet, zumeist in Regionen, in denen indigene Völker lebten oder in ehemaligen Kolonialgebieten. Die Folge war ein weltweiter Anstieg der Krebsraten, nicht nur in den Testgebieten. Radioaktive Isotope, insbesondere Plutonium, werden seitdem weltweit nachgewiesen. Atomwaffen töten schon bei ihrer Entwicklung und Testung, nicht erst, wenn sie eingesetzt werden!

Sicherheit durch „nukleare Teilhabe“?
Durch Stationierung US-amerikanischer Atomwaffen im eigenen Land ist Deutschland (wie auch Belgien, Italien, die Niederlande und die Türkei) „Teilhaber“ an diesen Waffen. Diese nukleare Teilhabe wird derzeit durch Modernisierung der atomaren Sprengköpfe (B61-12) und durch neue Trägerflugzeuge (F-35) ausgebaut. Russland hat seit 2023 Atomwaffen in Belarus stationiert. Doch die nukleare Teilhabe macht die Stationierungsorte zu potenziellen Zielen! Sie bietet keinen Schutz, sondern bedeutet für die Länder, in denen solche Atomwaffen stationiert sind, eine immense Gefahr! Wir fordern den Abzug der US-Atomwaffen (nicht nur) aus Deutschland!

Den Atomwaffenverbotsvertrag haben 93 Staaten unterzeichnet und 70 ratifiziert, aus der EU Irland, Malta und Österreich. Wir fordern von der Bundesregierung die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags.

Wir fordern eine Umkehr: Keine Milliarden in die Rüstung sondern in Soziales!

 

Das Friedensbündnis Karlsruhe führt eine mobile Mahnwache in Erinnerung an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki am Dienstag, den 6. August 2024 - 17 Uhr Kronenplatz durch.

zum Aufruf des Karlsruher Friedensbündnisses